Karla

von Sylvie

Sie kniete schon lange hier. Wie lange, das wusste sie nicht. Denn durch die Augenbinde hatte sie völlig das Gefühl für die Zeit verloren. Doch sie konnte das Spiel der Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht spüren und den Wind, der sanft durch ihr langes, braunes Haar strich. Ihre Hände waren über ihrem Kopf zusammengebunden und irgendwo über ihr an einem Ast des Baumes, an dessen Stamm sie kniete, befestigt.
Auch ihre Füße waren gefesselt - aufstehen konnte sie also nicht. Bekleidet war sie mit nichts anderem als einem mittellangen Seidenhemdchen, das mehr von ihrer Figur entblößte, als es verhüllte. Inzwischen war es im Garten ruhig geworden. Doch vor kurzem war das noch
anders gewesen. Mit Wonne dachte sie an die Hände, die sie berührten und streichelten. An die Früchte, mit denen sie gefüttert worden war und an die Massage, bei der sie von zarten Hemden eingecremt worden war.
Hände, von denen sie glaubte, dass sie einer Frau gehörten. Sie hatte die ganze Zeit über nicht ein einziges Mal ein Zeichen dafür gespürt, dass es ihr Mann gewesen war, der sie da verwöhnt hatte. Kein Wort von ihm, keine Berührung, die ihr vertraut vorkam.
Darüber war sie etwas enttäuscht. So kniete sie nun hier und hing ihren Gedanken nach. Wie schockiert sie zunächst gewesen war, als ihr Mann sie bat, auf der nächsten Gartenparty als erotische Dekoration zu dienen. Wie der Gedanke daran sie nach und nach zu faszinieren begann, bis sie es kaum noch erwarten konnte, dies auch zu erleben. Als es dann soweit war
und ihr Mann sie gefesselt und mit verbunden Augen in den Garten führte, versank sie in einem Sturm der Gefühle, der mit nichts vergleichbar war, was sie bislang erlebt hatte. Und als dann die ersten Gäste ankamen und sie betrachteten, sie verwöhnten und mit Komplimenten überhäuften, da hätte sie weinen mögen ob ihrer Gefühle. Sie genoß es, sie genoß es wirklich!
Aber ihr war natürlich klar, dass ihr Mann, der gleichzeitig auch ihr Meister war, ihr nicht
ausschließlich diese Art des Vergnügens zugedacht hatte. Daher war sie gespannt auf das, was noch kommen mochte. Zunächst geschah aber gar nichts. Es war inzwischen eine ganze Weile her, dass sie zum letzten Mal das leise Quietschen des Gartentores vernommen hatte. Der letzte Gast schien also gegangen zu sein.
Doch ihr Mann kam nicht zu ihr. Sie war ganz allein. Das änderte sich schlagartig. Obwohl sie nichts gehört hatte, wusste sie plötzlich, dass jemand vor ihr stand. Doch er sagte nichts, schien sie nur anzusehen.
Dann fühlte sie eine Hand an ihrer Wange: "Karla, das hast du toll gemacht. Dank dir war die Party ein grandioser Erfolg." "Danke, Meister", war alles, was über ihre Lippen kam, als sie dieses Lob aus dem Mund ihres Mannes hörte. "Es stimmt, Karla. Dafür hast du dir eine Belohnung verdient. Heute - aber nur heute! - werde ich dich verwöhnen." Sie konnte kaum glauben, was sie da hörte. Keine Strafe, nicht mal Strenge?
Markus schien wirklich hoch zufrieden zu sein. Allerdings war sie sich nicht ganz sicher, was genau er mit verwöhnen meinte. Sie fand das aber sehr schnell heraus, als ihr ihr Mann mit geübtem Griff einen Ballknebel zwischen die Lippen schob und im Nacken sehr fest verschloss. Er hatte einen Knebel mit einem kleinen Ball aber einem zusätzlichen Kinngurt gewählt, den er nun ebenfalls sehr fest zuzog. Sie stöhnte leise. Als nächstes spürte sie, wir ihr Markus
das Hemdchen vom Körper strich und ihre Nippel massierte. Zunächst sanft und als sie dann standen, immer fester. Das kannte sie bereits, daher überraschte es sie nicht, als sie plötzlich die
Berührung kalten Stahls an ihren Nippeln fühlte. Das waren wohl die Klemmen mit der kurzen Kette daran.
Markus liebte es, diesen Schmuck an ihr zu sehen. Und sie liebte es, ihm auf diese Weise zu gefallen. Sie zuckte zusammen, als sie plötzlich ein lautes Klatschen vernahm. Das klang ganz nach der Reitgerte.
Sie protestierte leicht in den Knebel, denn hatte ihr ihr Meister nicht versprochen, sie zu verwöhnen? Dann fühlte sie, wie sie überall an ihrem Körper mit der Gerte berührt wurde. Sanft, ohne Strenge. So hatte sie die Gerte noch nie kennen gelernt, aber sie genoß diese neue Erfahrung. Hin und wieder ließ Markus die Gerte etwas fester niedersausen, so dass sie einen
leichten Schmerz verspürte. Ganz exakt so dosiert, dass es zwar schmerzte, aber dennoch ein Genuß war.
Nach einer Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, endete dieses Spiel. Und sie nahm wahr, dass ihr Markus die Füße losband. Dann half er ihr, auf die Füße zu gelangen. Denn nach stundenlangem Knien konnte sie das nicht mehr von allein. "Karla, du bist ja ganz
wacklig auf den Beinen. Warte, da habe ich eine Lösung für!" Das Seil, mit dem ihre Hände immer noch gefesselt waren, wurde angezogen. So weit, dass sie gerade noch auf den Zehen stehen konnte. Sie stöhnte erneut leise in den Knebel. Doch aus dem leisen Stöhnen wurde ein lautes, als sie die Hand ihres Meisters spürte, wie sie sanft ihre Muschi massierte
und dabei immer wieder mit den Fingern in sie eindrang. Voll Wonne drehte und wand sie sich ob dieser süßen Qual unter seinen Händen. Markus wusste genau, wie weit er gehen konnte, um sie auf diese Weise zu quälen, ohne sie zum Orgasmus kommen zu lassen - und dann, nach Minuten, nahm er sie. Streng, hart und ohne jeden Kompromiß. Ohne den Knebel hätte
sie ihre Lust laut in den Nachmittag hinaus geschrien, doch auch so war sie alles andere als leise.
Irgendwann war es dann vorbei. Karla war völlig erschöpft und sie konnte auch das schwere Atmen von Markus hören, der sie noch eine ganze Weile streichelte. Dann ließ er das Seil herab und nahm sie, gefesselt und geknebelt, wie sie nach wie vor war, auf den Arm und trug sie ins Haus, wo er sie auf das Bett legte und ihr die Füße am Bettrahmen festband.
Dasselbe tat er mit ihren Händen, und sie wusste, dieser Tag war noch lange nicht vorbei. "Markus, ich liebe dich", dachte sie und erwartete ergeben die Dinge, die da noch kommen sollten.


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